Die Elektro-Luftfahrt bietet eine spannende Chance für einen umweltfreundlichen Regionalverkehr auf Kurzstrecken. Elektrische Antriebe können die CO2-Emissionen deutlich senken und damit die Umweltbelastung verringern, was zu einer höheren Akzeptanz in der Bevölkerung führen kann. Ein zentraler Aspekt für den Erfolg der Elektro-Luftfahrt ist die Entwicklung einer geeigneten Ladeinfrastruktur. Es ist wichtig, dass Flugplätze und die umliegenden Gebiete autark mit erneuerbarem Strom versorgt werden können. Dies stellt sicher, dass die gesamte Energieversorgung nachhaltig ist. In diesem Text wird erläutert, welche Maßnahmen notwendig sind, um eine umweltfreundliche Mobilitätslösung für Kurzstrecken zu etablieren. Den folgenden Artikel leiten wir weiter von der Landeplatzgesellschaft Kempten-Durach.
Flugplätze der allgemeinen Luftfahrt, vornehmlich aus Bayern, aber auch aus Baden- Württemberg undRheinlandpfalz planen den Aufbau einer Ladeinfrastruktur für Privat- und Geschäftsreise-Flugzeuge mitElektroantrieben – sowohl für die stark zunehmende Zahl von zwei- und viersitzigen Modellen als auch im Hinblick auf visionäre und revolutionäre Projekte der Luftfahrtindustrie mit bis zu 20-sitzigen Maschinen für einen Regionalverkehr, der umweltschonend und flüsterleise selbst für kurze Asphalt- und Graspisten geeignet ist. Damit wird auf Kurzstrecken ein konkurrenzfähiger Regionalluftverkehr möglich.
Bei einer Konferenz anlässlich des zweiten Elektroflugtags amFlugplatz Kempten-Durach wurde am 15. Juni 2024 von Vertretern mehrerer Verkehrslandeplätze die Gründung eines Konsortiums angeregt mit dem Ziel, die notwendige Ladeinfrastruktur aufzubauen. Die Plätze Kempten-Durach, Straubing, Landshut,Mengen und Trier unterstützen das Projekt, weitere Plätze sind in der Prüfungsphase. Flugzeughersteller sowie die Luftfahrtverbände AOPAund IDRF begleiten das Projekt, Professoren der Hochschule Kempten prüfen Unterstützungs-möglichkeiten.
Der Status quo: Flugzeuge mit Elektroantrieben überwinden derzeit den experimentellen Status und werden bereits in Serie gebaut: Beispielsweise vom Landsberger Hersteller Elektro Solar oder von Diamond (Österreich), mit dem dieDeutsche Lufthansa kürzlich einen Kooperationsvertrag im Hinblick auf die Pilotenausbildung auf E-Flugzeugengeschlossen hat. Elektroflugzeuge haben momentan aufgrund des Gewichts und der Kapazität von Batterien einebeschränkte Reichweite zwischen einer und zweieinhalb Stunden. Sie benötigen daher ein engmaschiges Netz an Lademöglichkeiten. Bislang hat deutschlandweit einzig der Verkehrslandeplatz Kempten- Durach eine E-Tankstelle,die in den Luftfahrtunterlagen für Piloten eingetragen ist. Alle anderen Flugplätze behelfen sich mit Übergangslösungen.
Das Ziel: Aufbau einer autarken Ladeinfrastruktur über Netzanschlüsse und/oder mit Photovoltaik und Speichermedien bis 300kw. Flugplätze verfügen über viele geeignete Flächen: Die Dächer der großflächigen Hangars als auch Randflächen entlang der Landebahnen angrenzend an die Sicherheitsstreifen. Diese Flächen sind von derGrößenordnung her auch für den notwendigen Nachweis von Kommunen für erneuerbare Energieerzeugunggeeignet. Mithilfe von Großspeichern können darüber hinaus angrenzende Stromnutzer rund um Flugplätzemitversorgt werden.
Notwendigkeiten: Die staatliche Förderung eines Flugplatz-Netzwerks zum Aufbau einer Ladeinfrastruktur.Derzeit ist die Förderung in Bayern wie auf Bundesebene ausschließlich auf
Flughäfen und Schwerpunktflugplätze im Einzelantragsverfahren ausgerichtet. Damit die kommerzielle Großluftfahrt(im Augenblick ausschließlich im Forschungsstatus) langfristig Fuß fassen kann, ist aber ein Erprobungsnetzwerk der allgemeinen Luftfahrt mit Flugplätzen im Abstand von 100 Kilometern (eine Flugstunde) notwendig. Damit wird sichergestellt, dass sowohl experimentelle als auch Serien-Flugzeuge mit Elektroantrieb Streckenflüge quer durch Deutschland, nach Österreich, in die Schweiz und nach Tschechien absolvieren können und in sicheren AbständenLademöglichkeiten vorfinden. Die Förderung sollte so ausgelegt werden, dass sowohl Leitungsanschlüsse vonEnergieunternehmen integriert sind als auch die autarke Stromerzeugung mit Photovoltaikanlagen undSpeichermedien vorangetrieben wird.
Zur Wettbewerbsfähigkeit von Flugzeugen mit Elektroantrieb ist zudem eine staatliche Förderung zum Erwerb derFlugzeuge notwendig. Dies lässt sich direkt mit einem Nutzen für die Allgemeinheit verbinden: Die Piloten bayerischer Luftsportvereine übernehmen in der Luftrettungsstaffel Bayern an einer Reihe von Standortenehrenamtlich die hoheitliche Aufgabe von Überwachungsflügen bei Waldbrandgefahr. In anderen Bundesländern wird dies mit ungleich kostenintensiveren Helikopterflügen durchgeführt. Forschungsflüge in Zusammenarbeit mitbayerischen Hochschulen werden derzeit vornehmlich mit konventionell angetriebenen Flugzeugen durchgeführt.
Vielen Dank an die Landeplatzgesellschaft mbH Kempten-Durach für diesen Artikel.
Liebe Mitglieder der IDRF e.V., liebe Teilnehmer der 3. Zukunftswerkstatt, wir möchten uns ganz herzlich für Ihre Teilnahme an der 3. Zukunftswerkstatt (Innovate2Fly) am 13. […]
Als Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze erarbeiten wir derzeit gemeinsam mit der German Business Aviation Association (GBAA) ein Grundsatzpapier, in dem einige zentrale Forderungen für die […]